Fett. Punkt.
Warum starke Texte markiert sein dürfen
Sie kennen das: Ein Text wirkt dicht, lang, schwer zu greifen. Man sucht nach Orientierung, nach einem Halbsatz, der hängen bleibt. Nach einem visuellen Anker. Und genau hier kommt sie ins Spiel – die gute, alte Fettschrift. Klingt banal, ist aber ein echter Gamechanger. Wenn sie richtig eingesetzt wird. Und nicht wie Konfetti im Wind verstreut wird.
Fett bedeutet Fokus
Fettungen geben einem Text Struktur. Sie helfen dem Auge, sich festzuhalten. Ein starker Begriff, ein klarer Gedanke, eine zentrale Aussage – fett hervorgehoben wirken sie sofort. Der Leser weiß: Hier lohnt sich das Innehalten. Besonders bei längeren Texten oder auf Webseiten, wo oft nur gescannt wird, sind Fettungen echte Wegweiser. Sie lenken die Aufmerksamkeit, ohne zu überfordern.

Weniger ist mehr
Was auffallen soll, muss sich abheben. Und genau deshalb ist Zurückhaltung so entscheidend. Wenn alles fett ist, wirkt am Ende alles gleich. Die Aufmerksamkeit springt – aber sie landet nirgends. Nutzen Sie Hervorhebungen deshalb bewusst. Denken Sie in Rhythmus, Struktur, Wirkung. Fragen Sie sich: Welche Aussage trägt? Was soll im Kopf bleiben? Und alles andere darf ganz in Ruhe fließen.
(So bitte nicht – ich habe das Konfetti nur beispielhaft visualisiert.)
Bitte nicht: Kein Firmennamen-Festival in Fett
Ein Punkt, den ich immer wieder sehe – leider: Firmen, die im gesamten Text ausschließlich ihren eigenen Namen fett setzen. Und zwar konsequent. Immer. Überall.
Das wirkt nicht professionell, sondern beinahe selbstverliebt. Denn für Leserinnen und Leser ist diese Art von Hervorhebung kein Mehrwert. Keine Orientierung. Kein Inhalt. Stattdessen vermittelt es unterschwellig: Wir reden lieber über uns – statt für Sie. Dabei ist echte Kundenkommunikation immer ein Geben, kein Posen.
Nebenbei gut für Google
Was dem Leser hilft, freut auch den Algorithmus. Suchmaschinen erkennen fettgedruckte Begriffe als relevant – besonders, wenn es sich um Schlüsselwörter handelt. Ein gezielter Einsatz von Fettungen kann also nicht nur visuell, sondern auch strategisch wirken. Für Leser*innen. Und fürs Ranking.
Und was ist mit Kursiv, Unterstrichen oder Farbe?
Fett ist nicht das einzige Stilmittel – aber das wirksamste. Kursiv kann leise Nuancen setzen, etwa bei Fremdwörtern, Gedanken oder Betonungen im Fließtext. Unterstreichungen sind tricky: Was früher auf Papier funktionierte, wirkt im Web schnell wie ein Link – und verwirrt. Und Farben? Möglich – ja. Aber nur, wenn sie konsequent eingesetzt werden und barrierefrei lesbar sind. Sonst wird aus Hervorhebung schnell Ablenkung. Mein Tipp: Gestalten Sie mutig, aber mit Maß. Lassen Sie Hervorhebungen sprechen – nicht schreien.
Fettungen sind kleine Statements im Text. Sie sagen: Das hier ist wichtig. Aber sie sagen auch: Ich habe mir Gedanken gemacht. Genau das macht einen Text leserfreundlich – und glaubwürdig. Deshalb: lieber klar als laut. Lieber gezielt als zu viel. Und am besten mit Gefühl für das große Ganze.